GESCHICHTE
Auf dem Gelände eines ehemaligen Fußballplatzes entstand in den Jahren 1927 bis 1930 die Wohnanlage „Listhof“. Nach Wiener und Berliner Vorbildern ohne den zu dieser Zeit beliebten Stuck- und Fassadenzierrat errichtet, boten die aus weißem Kalksandstein erbauten Gebäude fließendes warmes und kaltes Wasser, sowie eine mit Koks betriebene separate Heizungsanlage. Außerdem gab es ein Waschhaus (heute Maleratelier), einen Kindergarten (im Krieg zerstört) und eine „Großgarage“ für diejenigen Bewohner, die sich ein Auto sowie einen Chauffeur leisten konnten.
Architektonisch hebt sich die „Listhof“-Fassade deutlich von den umgebenden Bauten ab. Einige wenige Kunstobjekte (Statuen, Zierkeramik) lockern die sehr sachliche, horizontal gegliederte Fassade auf. Mit Ausnahme der Ladenzeile an der Podbielskistraße hat das Erdgeschoss einen hochgezogenen Klinkersockel, in den die spitzbogig gestalteten Hauseingänge integriert sind. Die oberen Wohngeschosse sind verputzt. Beherrschend ist die horizontale Gliederung durch das feinteilige Gitternetz der Sprossenfenster, und die Muster aus plastisch heraustretenden, eingekerbten Putzstreifen. Mehrgeschossige Dreieckserker in symmetrischer Anordnung und überhöht ausgebildete Treppenhausachsen setzen vertikale Akzente.
Seit 1985 steht die Fassade unter Denkmalschutz, so dass die Anlage von ihrem Erscheinungsbild her weitgehend unverändert ist.
Historischer Listhof
Entwurf der Fassade zur Podbielskistraße

Historischer Listhof
Ecke Uelzestraße / Am Listholze unmittelbar nach Fertigstellung 1929

Historischer Listhof
Kindergarten im Innenhof in den 1930er Jahren (im Krieg zerstört)